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Konzertkritik 

Wedel-Schulauer Tageblatt

16. Dezember 2014

von shz

  

Kantaten voller Freude in St. Marien

Stefan Czermak (links) und Valeri Krivoborodov freuten sich über das gelungene Konzert. Foto: Falkenberg

 

Beschwingtes Weihnachtsoratorium von Kammerchor und Kammerorchester Wedel. Aufführung hat eine lange Tradition in der Rolandstadt. 

 

Wedel | Was wäre Weihnachten ohne Johann Sebastian Bachs wunderbare Komposition, in deren ersten drei Kantaten die Geburt Jesu, die Verkündigung des Engels und die Huldigung der Hirten musikalisch geschildert wird. In der Rolandstadt ist es seit 55 Jahren Tradition, das populäre kirchliche Vokalwerk aufzuführen. Einer der Choraltexte stammt schließlich vom Wedeler Pastor Johann Rist, der zu den bedeutendsten protestantischen geistlichen Dichtern des 17. Jahrhunderts zählt.

Valeri Krivoborodov, der seit 2003 als Nachfolger von Heinz Kegel Kammerchor und Kammerorchester Wedel leitet, legte von Anfang an ein flottes Tempo vor und verlieh dem Oratorium damit eine herrliche Beschwingtheit. Er dirigierte gewohnt energiegeladen mit großem Körpereinsatz. Nahezu schmissig intonierte der Chor nach seinen temperamentvollen Anweisungen das jubilierende „Jauchzet, frohlocket“. Kein Wunder, dass dieser „Gassenhauer“ des Werks zur Freude aller als Zugabe gegeben wurde.

Insgesamt sang der Chor mit sichtlicher Freude an den schönen Harmonien und vermittelte eine hoffnungsvolle Stimmung, wobei die Bläser der Hamburger Symphoniker pointierte klangliche Glanzpunkte setzten. Die gelungene Orchestereinstudierung hatte wie gewohnt Stefan Czermak übernommen.

 

Gesangssolisten waren eine gute Wahl

Eine gute Wahl waren auch die Gesangssolisten Katharina Sabrowski, Gesine Grube, Joachim Duske und Christfried Biebrach. So gelangen die zahlreichen, nicht zuletzt wegen ihrer Höhe nicht leicht zu singenden Rezitative dem Tenor Duske ganz hervorragend wie auch die bezaubernde Arie „Frohe Hirten, eilt“, die mit einem filigranen Querflötensolo beginnt.

 

Biebrach sorgte mit seinem voluminösen tiefen Bass für ein kraftvolles, klares Fundament. Eines der Glanzlichter des Abends war sein Duett mit Sabrowski, deren strahlender Sopran wie eine Verheißung durch den Raum schwebte. Wunderbar war auch das meisterlich gespielte, zart ausklingende Geigensolo von Czermak, bevor Grube mit ihrer vollen Altstimme die Arie „Schließe, mein Herze“ sang. Insgesamt ein perfekter musikalischer Vortrag, wäre da nicht eine kleine Störung gewesen.

 

Tatsächlich hatte ein Zuhörer vergessen, sein Handy auszuschalten. Man merkte den Musikern einen Moment die Irritation und Verärgerung deutlich an. Der legendäre Jazzpianist Keith Jarrett, der noch nicht einmal ein Husten in seinen Konzerten toleriert, hätte die Bühne sofort verlassen. So weit kam es zum Glück in der voll besetzten St.-Marien-Kirche nicht.

 


  

Konzertkritik 

Wedel-Schulauer Tageblatt

25. November 2014

von Sarah Falkenberg

  

Hommage an Vater und Sohn

 

Der 300. Geburtstag von Carl Philipp Emanuel Bach war der Anlass für den Auftritt der Musiker. Foto: Falkenberg

 

 

 

Kammerchor und Kammerorchester Wedel präsentierten zwei Bach-Versionen des Magnifikats

in der Kirche St. Marien

 

Wedel | In der Wedeler St.-Marien-Kirche waren wieder einmal alle Plätze besetzt. Anlässlich des diesjährigen 300. Geburtstags von Carl Philipp Emanuel Bach hatten Kammerchor und Kammerorchester Wedel unter der Leitung von Valeri Krivoborodov Bachs Magnifikat einstudiert. Und das gleich zweimal: zum einen das Werk des Vaters Johann Sebastian, zum anderen das des Sohnes.

 

Fanfarenartig setzte die Trompete ein, kraftvoll schloss sich der 45-köpfige Chor an. Von Anfang an, gab Krivoborodov ein zügiges Tempo vor. Seine tänzerisch leichten, aber klaren, exakten Anweisungen ließen die Musik wunderbar durchlässig wirken. Chor und Orchester entwickelten einen sehr harmonischen Zusammenklang mit gelungenen Differenzierungen.

 

Die beiden Solistinnen boten stimmlich einen interessanten Gegensatz. Während die Altistin Karin Kunde mit ihrer satten, raumgreifenden Stimme beeindruckte, zog die Sopranistin Ilse Christine Otto die Zuhörer mit ihrer perfekt geführten Stimme und der sehr feinen Intonation in ihren Bann. Fantastisch, wie sie vollkommen in sich ruhend Sanftheit und Stärke gleichermaßen in der Arie „Quia respexit“ zum Ausdruck brachte. Ein berührender Moment, Respekt. Auch das Duett von Kunde und dem Tenor Stephan Zelck, in dem die Altistin einen wunderbar dunklen Klangteppich ausrollte, über den der Tenor mit Verve musikalisch tänzelte, gehörte zu den musikalischen Highlights. Immer wieder schöne instrumentale Akzente setzten die Bläser der Hamburger Symphoniker. Auch dieses Mal ist Stefan Czermak die Einstudierung des Orchesters hervorragend gelungen. Nur 26 Jahre nach der Veröffentlichung der väterlichen Komposition erschien 1779 die Hamburger Fassung des Magnifikats von Carl Philipp Emanuel. Als Textvorlage für beide Werke diente der Lobgesang der Maria, nachdem ihr der Erzengel Michael die Geburt Jesu angekündigt hatte, aus dem Lukas-Evangelium. Beide Vertonungen, die viele Gemeinsamkeiten aufweisen, stehen in D-Dur, und auch der Aufbau in Form einer Kantate ist gleich. Der experimentierfreudigere Carl Philipp Emanuel war jedoch unter Zeitgenossen höher angesehen als sein Vater.

  


   

Konzertkritik 

Wedel-Schulauer Tageblatt

19. September 2014

von Oliver Gabriel

 

Kammerkonzert für den guten Zweck 

 

Das Konzert unter Leitung von Valerie Krivoborodov war ein Riesenerfolg. Foto: shz.de

  

Ein Benefizkonzert, dessen Erlös dem Förderverein Kammerchor und Kammerorchester Wedel zugute kommen soll. 

 

Wedel | Zwei ausgewiesene Virtuosen stellen ihre Kunst in den Dienst der Kulturarbeit in Wedel. Die Kreis-Kulturpreisträger Stefan Czermak und Valeri Krivoborodov lassen am Sonntag, 28. September, eine hoch komprimierte Form der Kammermusik erklingen. In Duobesetzung Violine (Czermak) und Violoncello (Krivoborodov) präsentieren sie „Saitenspiele am Nachmittag“. Ein Benefizkonzert, dessen Erlös dem Förderverein Kammerchor und Kammerorchester Wedel zugute kommen soll. Ab 17 Uhr kommen im Ernst-Barlach-Saal, Tinsdaler Weg 44, Werke von  Zoltán Kodály und Maurice Ravel zur Aufführung.

 

Das Duo für Violine und Cello op. 7 von Kodály ist zum einen geprägt vom französischen Impressionismus, zum anderen von der ungarischen Volksmusik. Dies nicht von ungefähr. Der ungarische Komponist und Musikpädagoge, der am 16. Dezember 1882 in Kecskemét geboren wurde und am 6. März 1967 in Budapest starb, widmete sich gemeinsam mit seinem Freund Béla Bartók unter anderem ausgiebig der Volksliedforschung in seiner Heimat. 

 

Außerdem ist die Sonate für Violine und Violoncello „À la mémoire de Claude Debussy“ zu hören. Sie gilt als hochvirtuoses Werk des französischen Komponisten Ravel, geboren am 7. März 1875 in Ciboure, gestorben am 28. Dezember 1937 in Paris. Die Sonate entstand 1922. Sie weist Elemente auf, in den zwei Tonarten gleichzeitig verwendet werden (bitonal) und gilt als eine der bedeutendsten Kompositionen für Streichduo. 

Zwei weitere Konzerte in diesem Jahr Karten für das Konzert kosten 15 Euro. Vorverkauf in der Buchhandlung Heymann, Bahnhofstraße 31 (Welau Arcaden). Es gilt freie Platzwahl. 

 

Der Förderverein der beiden Ensembles, bei den Czermak und Krivoborodov für Orchestereinstudierung und musikalische Leitung verantwortlich zeichnen, gibt zudem bereits einen Ausblick auf weitere Konzerttermine für dieses Jahr. Am Sonntag, 23. November, werden die „Magnificat“-Vertonungen von Johann Sebastian Bach  und Carl Philipp Emanuel Bach in der Kirche St. Marien erklingen. Die Aufführung beginnt um 20 Uhr. Teil eins bis drei von Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium führen Kammerchor und -orchester am Sonntag, 14. Dezember, ebenfalls ab 20 Uhr in der St.-Marien-Kirche Wedel auf. Ob es klappt, das Konzert mit einem Weihnachtsoratorium für Kinder ab 17 Uhr zu kombinieren, steht noch nicht fest.

 


   

Konzertkritik 

Wedel-Schulauer Tageblatt

27. Mai 2014

von shz.de

 

„Schöpfung“ fantastisch interpretiert   

Das Konzert unter Leitung von Valerie Krivoborodov war ein Riesenerfolg. Foto: shz.de

  

Stehende Ovationen für Haydn-Aufführung von Kammerchor und Kammerorchester Wedel

in der St.-Marien-Kirche 

 

Wedel | Erneut ist dem Duo Krivoborodov/Czermak ein großer musikalischer Wurf gelungen. Dank der hervorragenden Orchestereinstudierung des erfahrenen Konzertmeisters Stefan Czermak und seiner eigenen Leistung als Chorleiter war es für Valerie Krivoborodov ein Leichtes, Haydns Meisterwerk klanglich beeindruckend in Szene zu setzen. Sowohl der etwa 60-köpfige Kammerchor Wedel als auch das von Bläsern der Hamburger Symphoniker unterstützte Kammerorchester überzeugten das Publikum in der ausverkauften Kirche mit einem hervorragenden Konzert von ihrem Können. Zum hohen Niveau der Veranstaltung trugen auch die drei ausgezeichneten Solisten bei, die das klanggewaltige Haydn-Oratorium „Die Schöpfung“ über die Erschaffung der Welt fantastisch interpretierten. So schmetterte der stimmlich sehr präsente Chor fanfarenartig und kraftvoll im zweiten Teil des Oratoriums „Auch unsre Freud’ erschalle laut, des Herren Lob sei unser Lied!“ Bravo. Einer der Höhepunkte des Abends war die Arie des Gabriel „Nun beut die Flur das frische Grün dem Auge zur Ergötzung dar“, gesungen von Julia Henning. Bezaubernd. Die in Lüneburg lebende Sängerin war spontan für die erkrankte Cornelia Zach eingesprungen, was sich als Glücksfall erwies. Die zarte Sopranistin trug die Partie des Gabriel mit unglaublicher Lebensfreude vor, ihre perfekt geführte lyrisch-leichte Stimme reihte Haydns Noten wie Perlen aneinander. Die schnellen, nicht einfachen Koloraturen nahm sie mit souveräner Eleganz. Auch Stephan Zelck setzte seinen vollen Tenor meisterhaft ein und füllte mit dem Klang von Uriels Arie „Mit Würd’ und Hoheit angetan“ die Kirche bis in die letzte Nische. Die Erfahrungen als Opernsänger waren da deutlich zu hören.

 

Publikum war sichtlich berührt

Dass die Zuhörer ein fantastisches Konzert erleben würden, wurde schon gleich zu Anfang deutlich. Wie Samt schwebte die klare und zugleich sanfte Bass-Bariton-Stimme von Konstantin Heintel im Rezitativ des Raphael „Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde“ durch den Raum. Sowohl seine wunderbar schlichte Vortragsweise als auch seine lyrischen und dosiert kraftvollen Arien berührten das Publikum sichtlich. Als sei wirklich ein Engel durch den Raum gegangen. 

Als Besonderheit der Wedeler Veranstaltung gab es vor dem Konzert eine etwas ungewöhnliche Einführung in Leben und Werk des Komponisten Joseph Haydn. Die Wedeler Musikwissenschaftlerin Anke Schmitt bot mit ihrem Kollegen James Lask „musikwissenschaftliches Entertainment“, eine Kombination aus informativem Vortrag und einer Art Unterhaltungsshow. Während Anke Schmitt den „seriösen“, informativen Teil übernahm, stellte Lask nach dem Vorbild der Fernsehshow mit Ernst Stankowski „Erkennen Sie die Melodie“ Musikstücke vor, die parallel zu Haydns „Die Schöpfung“ entstanden waren, und erläuterte die Beziehung der entsprechenden Komponisten zu Haydn. Originell: Unter den Erkennungsklängen der Tagesschau berichtete Lask in Nachrichtensprecher-Manier über aktuelle Ereignisse aus den Jahren 1796 bis 1798, der Entstehungszeit von Haydns „Die Schöpfung“.

Insgesamt war das zweite Jubiläumskonzert mit Einführung anlässlich des zehnjährigen Bestehens vom „Förderverein Kammerchor und Kammerorchester Wedel“ ein fulminanter Erfolg. Die Erwartungen an das nächste Konzert „Magnifikat“ mit den beiden Werken von Johann Sebastian sowie Carl Philipp Emanuel Bach am 23.November werden hoch sein.

 


   

Interview

Wedel-Schulauer Tageblatt

17. Mai 2014

von shz.de

 

Lust auf akribische Chorproben

 

Aktiv dabei: Seit 22 Jahren singt Monika Thöm im Kammerchor. Foto: shz.de

  

Vor zehn Jahren gründete sich der Förderverein des Kammerchors / Vorsitzende Monika Thöm spricht über Aufgaben – und Highlights

 

Der „Förderverein Kammerchor und Kammerorchester Wedel“ feiert am Sonntag, 25. Mai, mit Haydns Meisterwerk 

„Die Schöpfung" sein zehnjähriges Bestehen. Schöner Anlass für ein Interview mit der Vorsitzenden Monika Thöm: 

 

Frau Thöm, wie kam es zur Gründung des Fördervereins?

Monika Thöm: Ohne Heinz Kegel, der 2003 starb, fehlte ein Organisator und Veranstalter der Konzerte. Daher beschlossen 47 Chor- und Orchestermitglieder am 13. April 2004 die Gründung des Fördervereins Kammerchor und Kammerorchester Wedel, um die Organisation und finanzielle Absicherung der Konzerte zu übernehmen.

Stefan Czermak setzte sich damals dafür ein, dass die musikalische Arbeit weitergeht und übernahm nach Heinz Kegels Tod die Leitung des Kammerorchesters. Seit 1990 war er bereits Konzertmeister des Kammerorchesters. Valeri Krivoborodov, ausgebildeter Dirigent und damals Gastcellist im Kammerorchester, war bereit, den Chor zu leiten. Seitdem sind beide unsere musikalischen Leiter.

 

Wer bestimmt das Programm von Chor und Orchester?

Die Entscheidungen werden von den beiden musikalischen Leitern in Absprache mit Vorstand sowie Chor und Orchester getroffen. Stefan Czermak und Valeri Krivoborodov führen die Arbeit von Heinz Kegel kontinuierlich auf hohem Niveau weiter. 

 

Mit welchen Solisten sind Sie bisher aufgetreten?

Mit einigen Solisten gibt es eine langjährige Zusammenarbeit noch aus Kegels Zeit. Aber es kommen auch immer wieder neue junge Solisten hinzu, einige haben sogar einen internationalen Ruf. Dazu zählen zum Beispiel Franz Grundheber und Mitglieder des Ensembles der Staatsoper Hamburg wie Renate Spingler, Katja Pieweck und Katerina Tretyakova.

 

Welches waren die Highlights?

Besondere Erlebnisse waren Guiseppe Verdis „Messa da Requiem“, noch unter Heinz Kegels Leitung, natürlich Carl Orffs „Carmina Burana“ und im Juni 2013 „Klassik achtern Diek“ im Schuppen 1 an der Elbe.

 

Wie ist die Altersstruktur des Chors? Sind Stimmen zu besetzen?

Wie in vielen Laienchören ist das Durchschnittsalter recht hoch. Allerdings sind in letzter Zeit jüngere Mitglieder hinzugekommen, die über unsere Internetseite auf uns aufmerksam geworden sind. Ein generelles Problem ist immer die Besetzung der Männerstimmen. Hier fehlen besonders Tenöre. Aber auch im Sopran und Alt könnten wir Unterstützung durch jüngere Stimmen gebrauchen. 

 

Wie sieht die Probenarbeit aus? Welche Vorkenntnisse sind nötig?

Wir proben einmal wöchentlich recht intensiv und treffen uns nach Bedarf auch an Wochenenden zum Proben. Durch gezielte Stimmbildung und gutes Einsingen pflegen wir die sängerische Qualität des Chors. Notenkenntnisse sind hilfreich, ebenso wie die Begeisterung für klassische Musik und die Bereitschaft zu akribischer Probenarbeit.

 

Wann und wo proben Sie?

Wir proben montags von 20 bis 22 Uhr im Mensatrakt der Gebrüder-Humboldt-Schule im Rosengarten 18, die Orchesterproben sind donnerstags von 20 bis 22 Uhr. Wir sind der Gebrüder-Humboldt-Schule sehr dankbar, dass wir deren Bibliothek, Musikräume und Mensa nutzen können. Ebenso danken wir der Ernst-Barlach-Gemeinschaftsschule, dass wir bei der Nutzung des Saals für Konzerte immer auf freundliche Unterstützung zählen dürfen. Seit 2003 finden unsere Konzerte hauptsächlich in der Kirche St. Marien statt. Hier haben wir nicht nur einen Raum für unsere Aufführungen gefunden, sondern eine Heimat. Sowohl für die Konzerte und die Generalproben als auch für den gemütlichen Ausklang im Gemeindehaus stehen uns die Türen offen. Für diese großzügige Gastfreundschaft und hilfreiche Unterstützung bei der Organisation und Durchführung unserer Konzerte bedanken wir uns bei der Gemeinde St. Marien von ganzem Herzen. 

 

Wie sieht die weitere Programmplanung aus?

Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“ ist seit 1959 fester Bestandteil in unserem Repertoire. Für März 2015 planen wir die Aufführung von Georg Friedrich Händels „Messias“ und für November 2015 die Wiederaufnahme von Carl Orffs „Carmina Burana“. Im Zusammenhang mit unserem Jubiläum werden Kammerchor und Kammerorchester Wedel am 25. Mai in St. Marien Joseph Haydns „Die Schöpfung“ aufführen. Wir freuen uns sehr, dass vor dem Konzert die Wedeler Musikwissenschaftlerin Anke Schmitt zusammen mit ihrem Kollegen James Lask auf unterhaltsame Weise in das Werk einführen werden. 

 


   

Konzertkritik

Wedel-Schulauer Tageblatt

15. April 2014

von shz.de

 

Zehnjähriges Bestehen

Vivaldis "Vier Jahreszeiten" in Wedel

"Shakehands" unter Könnern. Dirigent Valeri Krivoborodov (rechts) und Stefan Czermak. Foto: shz.de

  

Mit dem Frühlingskonzert feierte das Kammerorchester der Rolandstadt mit Kulturpreisträger Tilman Clasen sein zehnjähriges Bestehen. 

 

Wedel I Bis auf den letzten Platz besetzt war der Barlachsaal am Tinsdaler Weg in Wedel, als das Wedeler Kammerorchester zu „Vivaldi am Nachmittag“ geladen hatte. Das lag auch daran, dass es sich bei der Vorstellung um ein besonderes Bestehen handelte: Der dazugehörige Förderverein wurde auf den Tag genau zehn Jahre alt.

 

Dessen Gründung war seinerzeit nötig geworden, weil der langjährige Leiter, Motor und Promotion-Mann Heinz Kegel verstorben war, der Kammerorchester und Chor intensiv betreute, forderte und förderte.

 

Zum Jubiläums-Auftritt hatte man sich den italienischen Komponisten Antonio Vivaldi vorgenommen. Es gab das Concerto grosso (op.3,8), ein Konzert für Blockflöte, Streicher und basso continuo (RV 441) und ein Konzert für Flautino, Streicher und basso continuo (RV 444).

 

Den Abschluss und Höhepunkt bildeten „Le Quattro Stagioni“, wobei es sich nicht um eine Pizza sondern konzertant um das bekannteste Werk Vivaldis handelt, die „Vier Jahreszeiten“.

 

Unter Leitung von Valeri Krivoborodov servierte das Orchester eine beschwingte musikalische Reise in den Frühling, tragend unterstützt von den Solisten Stefan Czermak (Erste Geige), Jutta Dreesen (Cembalo) und Tilman Clasen (Blockflöte). Lezterer wurde vom Publikum besonders ins Herz geschlossen. Das lag vor allem daran, dass er erst 13 Jahre alt ist und gerade männliche Jugendliche in diesem Alter alles andere tun, als sich stundenlang einer Blockflöte zu widmen.

 

Das nächste Konzert findet in der Marienkirche, Feldstrasse 15, in Wedel statt. Dort wird am Sonntag, 25. Mai, um 20 Uhr „Die Schöpfung“ des Komponisten Joseph Haydn aufgeführt.

 

Wer singen kann oder möchte oder ein Streichinstrument spielt, ist jederzeit willkommen. Und wer den Förderverein unterstützen möchte, erhält weitere Informationen auf www.kammerchor-kammerorchester-wedel.de.

 

  

Konzertankündigung

Hamburger Abendblatt, Pinneberg

12. April 2014

von Eike Pawelko

 

Wedels musikalische Perle gibt ein Dankeskonzert

Das städtische Kammerorchester hat einen exzellenten Ruf. Seinen Förderern zu Ehren spielt das

Ensemble an diesem Sonntag bei „Vivaldi am Nachmittag" drei Werke des Italieners.

 

 

Wedel I Das Kammerorchester Wedel ist eine Institution. Nicht nur in der Stadt, sondern in der gesamten Region haben sich die annähernd 25 Geiger, Bratschisten, Cellisten und Bassisten unter der Leitung von Stefan Czermak, der bis zu seiner Pensionierung 2013 hauptberuflich als Konzertmeister der Hamburger Symphoniker tätig war, einen Ruf als anspruchsvolles Qualitätsensemble erarbeitet. Ihre Konzerte mit Juwelen der musikalischen Weltliteratur von Bach bis Grieg füllen die Säle.

 

Angesichts dieser Erfolgsgeschichte mag man kaum glauben, dass das 1967 gegründete Kammerorchester sich vor knapp elf Jahren beinahe aufgelöst hätte. Mit dem Tod des Gründers und langjährigen Orchesterchefs Heinz Kegel im Herbst 2003 hatte die Truppe nicht nur ihren Dirigenten verloren. Kegel, der als nimmermüder Hansdampf in allen Gassen unzählige Musik- und Kulturprojekte in seiner Heimatstadt angeschoben hatte, stemmte auch die komplette Organisation und alle Finanzierungsfragen. „Nach seinem Tod waren wir alle ratlos“, sagt Monika Thöm, die dem Ensemble seit der Gründung verbunden ist.

 

In dieser Situation ergriff Stefan Czermak die Initiative. Seit er 1990 mit seiner Familie nach Wedel gezogen war, hatte er das Kammerorchester bereits als Berater und Konzertmeister unterstützt. Er erklärte sich bereit, das Kammerorchester weiterzuführen.

 

Vor zehn Jahren gründeten ein paar Musikfreunde den Förderverein

Als Nachfolger Kegels am Dirigentenpult des mit dem Orchester verbrüderten Kammerchors hatte er mit seinem Kollegen Valeri Krivoborodov, damals Solocellist der Hamburger Symphoniker, einen geeigneten Kandidaten bei der Hand. Der in Halstenbek lebende Krivoborodov hatte am Moskauer Konservatorium neben Cello nämlich auch Dirigieren studiert.

 

„Stefan Czermak hat uns Mut gemacht, die finanziellen und organisatorischen Angelegenheiten rund um Chor und Orchester selbst in die Hand zu nehmen“, sagt Monika Thöm.

 

So gründete eine Handvoll Musikbegeisterter vor genau zehn Jahren, am 13. April 2004, unter dem Vorsitz von Hans-Peter Walos den Förderverein Kammerchor und Kammerorchester Wedel. Ohne die tatkräftige Unterstützung dieser Truppe würde es vielleicht noch die beiden Ensembles geben. Aber es gäbe keinesfalls mit so hochkarätigen – und entsprechend kostspieligen – Solisten besetzte Aufführungen wie beispielsweise die „Carmina Burana“, die 2010 in der ausverkauften Steinberg-Halle gespielt wurde.

 

Die ehrenamtlichen Förderer sammeln und verwalten nicht nur Mitgliedsbeiträge, öffentliche Zuwendungen und Spenden. „Wir machen eigentlich alles“, sagt Monika Thöm, die den Förderverein seit 2010 leitet. „Solisten engagieren, Plakate und Programme gestalten und drucken lassen, Säle organisieren, Podeste und Stühle aufstellen, wenn nötig Teppichböden auslegen und natürlich Brötchen schmieren.“

 

Der erst 13 Jahre alte Flötist Tilman Clasen ist Solist bei dem Konzert

Pünktlich zum zehnjährigen Bestehen gratuliert das Kammerorchester seinen Förderern jetzt mit einem ganz besonderen Konzert. Unter dem Motto „Vivaldi am Nachmittag“ spielen sie an diesem Sonntag, 13. April, nicht nur die komplette Suite „Die vier Jahreszeiten“, sondern auch zwei enorm schwierige und deshalb ausgesprochen selten aufgeführte Flötenkonzerte des fleißigen Italieners. Dabei setzen sie mit dem erst 13 Jahre jungen Tilman Clasen aus Haselau einen besonderen Solisten in Szene. Mit acht Jahren gewann der Schüler den Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“, 2012 durfte er auch beim Landeswettbewerb antreten – und holte den ersten Preis.

 

„Ich freue mich auf das Konzert“, sagt Tilman. Er sei noch nie von einem ganzen Orchester begleitet worden und fasse das als große Ehre auf. Die Solopartien der „Jahreszeiten“ wird Czermak auf einer 1748 in Verona gebauten Geige von Giacomo Zanoli spielen. Jutta Dreesen sitzt am Cembalo, Profi Josef Hlinka bereichert den Gesamtklang am Kontrabass.

 

Eine Premiere wird das Vivaldikonzert auch für die Streicher. „Wir haben noch nie eine Blockflöte begleitet“, sagt Czermak. „Das verlangt eine besonders hohe Aufmerksamkeit, weil die Blockflöte so einen zarten Klang hat.“ Genau wie Chorleiter Krivoborodov ist Orchesterchef Czermak ein Perfektionist, wenn es um Intonation, Rhythmus und den sauberen Zusammenklang geht.

 

„Vivaldi am Nachmittag“ beginnt am 13. April um 17 Uhr im Ernst-Barlach-Saal, Tinsdaler Weg 44. Der Eintritt kostet 15 Euro, Schüler zahlen zehn Euro.

 


  

Konzertankündigung

shz.de

08. April 2014

von shz.de

 

Virtuosen spielen Vivaldi

 

 

Stefan Czermak. Foto: shz

 

Kulturpreisträger konzertieren im Ernst-Barlach-Saal

 

Wedel I Vivaldi in Wedel – am Sonntag, 13. April konzertiert das Wedeler Kammerorchester im Ernst-Barlach-Saal. Und will mit seinen Interpretationen das spätbarocke Flair Venedigs musikalisch zum Leben erwecken. Beginn ist im Tinsdaler Weg 44 um 17 Uhr. Präsentiert werden ein Concerto Grosso und zwei Flötenkonzerte sowie Vivaldis bekanntestes Werk, die „Vier Jahreszeiten“. Letzteres erschien erstmals 1725. Vivaldi malte darin wie kein anderer mit seinen Noten die Geräusche von Frühling, Sommer, Herbst un dWinter nach. 

So erkennt der Zuhörer in dieser Komposition das Rauschen der Blätter, das Strömen des Wassers und die Laute verschiedener Tiere. Die Musiker werden alle vier Jahreszeiten präsentieren. Dabei wird das Kammerorchester von Jutta Dreesen (Cembalo), Josef Hlinka (Kontrabass) und Stefan Czermak (Foto, Violine) unterstützt. Czermak hat die Stücke für das Frühjahrskonzert gemeinsam mit dem Orchester einstudiert. Für die musikalische Leitung zeichnet Valeri Krivoborodov verantwortlich. Czermak studierte am Moskauer Tschaikovski-Konservatorium Violine. 1984 emigrierte er nach Deutschland. 1990 zog er in die Rolandstadt und war – bis zu seiner Pensionierung im Sommer 2013 – Erster Konzertmeister bei den Hamburger Symphonikern. Er war deren langjähriger Leiter bei den traditionellen Weihnachtskonzerten in der Laiesz-Halle.

 

Seit 2004 Leiter des Kammerorchesters 

Mit seinem Umzug nach Wedel begann Czermaks Freundschaft mit Heinz Kegel, dem Gründer des Wedeler Kammerorchesters. So wurde Czermak künstlerischer Berater und bei den Aufführungen Konzertmeister des Orchesters. 2003 erhielt Czermak den Kulturpreis des Kreises Pinneberg. Nach Kegels Tod übernahm er im Jahr 2004 die Leitung des hiesigen Kammerorchesters.

 

Ein weiterer Kulturpreisträger tritt am Sonntag auf: Das Musik-Talent Tilman Clasen aus Haselau wird die Flötenkonzerte spielen. Der Flötensolist ist vielen bekannt – mit seinen 13 Jahren hat er bereits etliche Auszeichnungen bekommen. Neben dem Kulturpreis gewann er mehrere „Jugend musiziert“-Wettbewerbe. Schon im Alter von vier Jahren erhielt er bei seiner Mutter Anne Unterricht am Klavier und an der Blockflöte. „Sein Spiel ist beeindruckend virtuos und dabei ganz natürlich, als sei die Blockflöte ein Teil seiner selbst“, schrieb eine Kritikerin über ihn. 

 

Tickets für das Konzert gibt es für 15 Euro bei der Buchhandlung Heymann in den WelauArcaden und an der Nachmittagskasse. Schüler zahlen zehn Euro Eintritt – Schülertickets gibt es ausschließlich an der Nachmittagskasse.